Neu Marx Garten

Neu Marx Garten

Standort: Maria-Jakobi Gasse, 1030 Wien
Fertigstellung: Juli 2019
Bautyp: Garten-Pavillon, Revitalisierung
Bauart: Lehmziegelbauweise, Lehm-Verbundbauweise, Holzleichtbauweise
AuftraggeberIn: Verein NeuMarxGarten
Projektpartner: Verein NeuMarxGarten, Future Lab (TU Wien)
Planung: Philipp Petschenig, Valentin Sommergruber, Luisa Zunft, Hannah Berger
Lehmbau: Studierende und BetreuerInnen des Kurses „Design/Build: Neu Marx“
Betreuung: Ao. Univ. Prof. DI Dr. Andrea Rieger-Jandl, DI Flavia Matei, Florian Kolar
Budget: 2100 Euro
Link zum Projekt: https://issuu.com/palaisgartenlabor/docs/palaisgartenlabor

Beschreibung

Der Holz-Lehm-Pavillon, welcher sich im Neu Marx Garten befindet, entstand im Rahmen eines StudentInnenprojektes der TU Wien. Ziel war dabei, durch bewusste Verwendung der Materialien Lehm und Holz einen geschützten Aufenthaltsbereich für die NutzerInnen des Gartens herzustellen.

Der Gemeinschaftsgarten auf dem Gelände der „Wiener Standortentwicklung“ (WSE) besteht seit 2015 als temporäre Zwischennutzung. Hier initiierte der Verein Gartenpolylog ein Urban Gardening Projekt und im Anschluss entstand der untergeordnete Verein NeuMarxGarten.

Die Wiederverwendung von alten Materialien und Werkstoffen wurde zum Motto dieser Gemeinschaft. Passend dazu wurden die dort vorhandenen alten Baustellencontainer als Basis für den Entwurf verwendet und mit alten Schalungsbrettern und Lehm aus Restbeständen aufgewertet. Darüber hinaus hatten die Studierenden in der Nachbarschaft auf dem OPENmarx Areal die Möglichkeit, sowohl die Werkstätten als auch vorhandene Materialien zu nutzen. Dort war bis 2020 das mobile Stadtlabor der TU Wien als Ort des Austausches ansässig, wobei das Re- und Upcycling in diesem Projekt ebenfalls von besonderer Bedeutung war. Bevor sich die Studierenden in die Entwurfsphase begaben, wurden sie durch Workshops mit den Eigenschaften des Baustoffs Lehm vertraut gemacht. Proben und Prototypen veranschaulichten dabei die Vielfältigkeit des Materials, wodurch es zu interessanten Herangehensweisen kam.

Zur Bauphase hin wurden drei favorisierte Entwürfe miteinander kombiniert. Dabei mussten die ausgewählten Wand- und Bodenelemente mit einem einheitlichen Raster aufeinander abgestimmt werden.

Auf der einen Seite wurden die Container-Wände mit funktionalen Wandelementen bestehend aus einer Holzrahmenkonstruktion, Schilfmatten und Lehm versehen, wodurch dem Aufheizen der Wände entgegengewirkt werden konnte. Auf der anderen Seite entstand ein einheitlicher Boden auf Kiesbett und Paletten, der durch unterschiedlich große Holzrahmen und das Einfärben des Lehms ein gerastertes Muster bekam. Die kleinen Felder sollten, zusätzlich zur Strohbewehrung, die Rissbildung während der Trocknungsphase verringern. Als Witterungsschutz wurde außerdem noch eine Wachsschicht aufgetragen. Im Zwischenraum der Container wurde zusätzlich eine Lehmziegelmauer und eine einfache Überdachung aus Holz errichtet. Dieser Bereich, der mit einem Kiesbett entlang der Wand als Entwässerungsmöglichkeit vorbereitet wurde, konnte später seitens der GärtnerInnen begrünt werden. Neben dem ökologischen Ansatz war das Projekt somit auch partizipativ.

Nach einem Monat Bauzeit entstand ein ästhetischer, wettergeschützter Rückzugsbereich für die HobbygärtnerInnen, der eine einladende und zugleich kühlende Atmosphäre bietet. Die räumliche Qualität ist der kreativen Zusammensetzung von der Holzleichtbauweise und dem Lehm als Speichermaterial zu verdanken. Zudem entspricht die minimalistische Ausstattung und die leichte Entsorgung bzw. Wiederverwendbarkeit der Materialien dem Konzept der temporären Nutzung.

Quellen:
PROHABITAT, Holz-Lehm-Pavillon im Neu Marx Garten, URL: http://prohabitatarj.
at/neu-marx-garten/ (25.04.2021)
ISSUU Inc., Palais Gartenlabor, URL:
https://issuu.com/palaisgartenlabor/docs/palaisgartenlabor (25.04.2021)
GARTENPOLYLOG, GärtnerInnen der Welt kooperieren., Neu Marx Garten, URL:
http://gartenpolylog.org/gartenprojekt/neu-marx-garten
(25.04.2021)

Abbildungsnachweis:
01-03 Holz-Lehm-Pavillon
04-17 Entwurfsphase und Materialstudien
18-23 Baustelle
Fotos: Flavia Matei, Andrea Rieger-Jandl, Workshop-TeilnehmerInnen

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