Hof in Mitterretzbach

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Hof in Mitterretzbach

Standort: Niederösterreich, Kaffeegasse 10, 2070 Mitterretzbach
Planungsbeginn: 2005
Baubeginn: 2007
Fertigstellung: 2009
Bautyp: Umbau, Altbau, Einfamilienhaus
Bauart: G´satzter Bau, Lehmputz
Grundstücksfläche: 1500 m2
Wohnnutzfläche: 120 m2
Planung: ANDI BREUSS
Künstlergasse 11, Loft OG2
1150 Wien
Tel.: +43 699 11 83 81 44
Mail: office@andibreuss.at
Website: www.andibreuss.at

Beschreibung

Das alte für das Weinviertel typische Lehmhaus, welches sich in einem Streckhof befindet, wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet und stand seit 1960 leer. Andreas Breuss nahm sich diesem Projekt an und überführte es behutsam in unsere Zeit. Dieses zum Großteil noch erhaltene Gebäude bot großes Potential für eine Transformation zu modernem und zeitgemäßem Wohnen. Breuss zeigt mit seinem Lehmhaus, dass dieser schwere Baustoff mit seinen guten Wärmespeichereigenschaften, der ganz ohne Kunststoffe und Zement auskommt, auch für heutige Lebensweisen optimal ist. Es wurde speziell auf eine nachhaltige und ökologische Bauweise geachtet und mit Materialien gearbeitet welche buchstäblich vor der Haustüre lagen.

Um höhere Räume zu schaffen wurde der Boden ca. 30cm abgesenkt, dadurch konnte eine höhere Wohnqualität ohne stärkere Eingriffe in die Bestandsstruktur erreicht werden. Durch das Einziehen einer neuen Decke aus unbehandelten sägerauen Kieferbrettern, ein über Eck bündiges Glasfenster im hinteren Teil des Hauses und große Glastüren statt den kleinen Fensteröffnungen wurde ein helles und freundliches Raumklima geschaffen. Desweiteren wurde der Dachboden mit gepressten Strohballen gedämmt, eine Solaranlage sorgt für die Warmwasseraufbereitung und ein Einzelofen im Wohnzimmer versorgt die Radiatoren im Haus. Durch diese vielen kleinen Interventionen entstand eine untrennbare Einheit aus Alt und Neu.

Das Projekt soll das Bewusstsein schaffen, dass es sich bei Lehm nicht um einen Baustoff der „Not und Armut“, sondern um ein zukunftsrelevantes Material für anspruchsvolles und gesundes Wohnen handelt. Nachhaltigkeit wird hier maßgeblich dadurch erreicht, dass nicht neu gebaut, sondern nur adaptiert, um- und teilweise rückgebaut wird. Im massiven Lehmbau lassen sich baubiologische und ökologische Vorteile festmachen. Lehm kann Feuchtigkeit und Gerüche binden, vor allem aber das Raumklima regeln. Durch ihre enorme Speichermasse können Lehmhäuser im Sommer die Räume kühl und im Winter warm halten.

Dieses bemerkenswerte Projekt erhielt 2016 eine Anerkennung beim Niederösterreichischen Kulturpreis in der Sparte Architektur.

„…dieses `Musterhaus´ in Mitterretzbach hat den Anstoß für Weiterentwicklungen und neue Experimente gegeben. Das reicht von geförderten Forschungsprojekten für ein neues Holz-Lehm Bausystem bis zu Anwendungen im Flach- und Geschossbau…“  Andi Breuss

Quellen:
http://www.andibreuss.at/projekt/lehmhaus-mitterretzbach-2009 (letzter Zugriff:  09.04.2018, 22:48)
http://www.andibreuss.at/sites/default/files/2016-12/bauen%20und%20wohnen%202.WAV__0.mp3 (letzter Zugriff:  09.04.2018, 22:50)
https://www.meinbezirk.at/hollabrunn/lokales/ (letzter Zugriff:  09.04.2018, 22:51)
https://diepresse.com/home/diverse/immoapp/5120647/Am-Anfang-war-der-Lehm (letzter Zugriff:  09.04.2018, 22:55)
http://www.noe.gv.at/noe/Kunst-Kultur/Kulturpreistraeger_Broschuere_2016_2.pdf (letzter Zugriff:  09.04.2018, 22:58)

 

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