Earthbag-Wand

Projetkbeschreibung:
Im Zuge der von ASBN (austrian strawbale network – Österreichisches Netzwerk für Strohballenbau) veranstalteten Seminare und Workshops wurde öfters eine alternative Methode zur Fundierung mit Stahlbeton thematisiert. Mit Earthbags wurde eine Methode zur Fundierung in diesem Workshop veranschaulicht. Die Workshopteilnehmer erhielten erst theoretische Einführungen, die im praktischen Teil des Workshops ausgeführt wurden: u.a. die Herstellung eines Stampflehmbodens, die Herstellung von Kalkmörtel mit der entsprechenden Herstellung eines geeigneten Putzuntergrundes und der Veredelung in der Tadelakt-Technik.

Die Idee, erdbefüllte Säcke zu verwenden, geht auf Projekte und Studien des iranischen Architekten Nader Khalili zurück. Nader Khalili erreichte vor allem mit seinem Ansatz zur Festigung von Erdbauten („Superadobe“) und seinen Studien an der SCI-Arc (Southern California Institute of Architecture) und der Gründung des Cal-Earth (California Institute of Earth Art and Architecture) internationale Bekanntheit.

Basierend auf Nader Khalilis Praktiken wurden Polypropylen-Säcke (die auch für den Hochwasserschutz als Sandsäcke Verwendung finden) mit Aushubmaterial befüllt, welches aus statischen Gründen mit Kalk (1 Kelle/Sack) vermengt wurde. Diese Methode ist zur Fundierung (Füllung mit Schotter) tragender Wände bereits getestet und zertifiziert.¹⁾

Die Baustellenvorbereitung begann mit einem etwa 20cm tiefen Aushub mit Vertiefungen für die Fundierung der Säulen. In der Flucht der Säulen wurde ein Schotterbett gelegt, auf dem später die erdbefüllten Säcke zu liegen kamen. Im Bereich des Durchgangs („Trettn“) wurde der Boden mit vor Ort hergestelltem Stampflehm auf Kiesbett gefestigt und mit flachen Steinen verlegt. Durch Sumpfen wurde der Rohstoff für den verbauten Lehm vor Ort hergestellt und in einem Zwangsmischer mit Strohhäcksel und Sand zu Lehmmörtel vermengt.

Drei Säulen, die aus je einem mit Schilfstukkatur umwickelten Kantholz 8/8 cm zu Rundsäulen zusammengestellt wurden, tragen eine Pfette auf der ein glasgedecktes Sparrendach die „Trettn“ eindeckt. Das Schilf ummantelt als Putzträger das Lehm-Strohhäcksel-Gemenge (Cob – Wellerlehm).

Wie die Säulen dieses Workshops veranschaulichen, ist Lehm ein plastisches Baumaterial mit dem sich viel verwirklichen lässt, sogar ein Kugelspiel für Kinder (von Kindern hergestellt).

Zwischen die Säulen wurden die erdbefüllten Säcke gelegt, die Hohlräume mit Lehmmörtel aufgefüllt und mit einem Kalkputz mit Glasfasergewebe verputzt. Die Oberfläche wurde anschließend mit der Tadelakt-Technik veredelt und die COB-Säulen mit Kalkfarbe gestrichen.

Quellen:
http://baubiologie.at – Zugriff: 15.04.2018, 22:00 Uhr
http://www.calearth.org/ – Zugriff: 12.05.2018, 15:35 Uhr
http://www.calearth.org – zertifizierte Belastungstests
http://www.earthbagbuilding.com/testing.htm – Tests (bis 2015) https://www.facebook.com/earthbaghomes/,
http://www.earthbag-homes.at/ – Workshops (Wilhelm Loderer, Baden/Wien)
http://www.earthbag-homes.at/wp-content/Scan_Dead-Load_Life-Load_and_Modified-Seismic-Tests-1.pdf
http://www.earthbag-homes.at/wp-content/Scan_Sandbag_Superadobe_Superblock_-A-code-Official-Perspective_2.pdf
http://www.earthbag-homes.at/wp-content/Scan_Southwest_Inspection_and_Testing.pdf