Vorarlberg Museum

Vorarlberg Museum

Standort: Kornmarkt 1, 6900 Bregenz, Vorarlberg
Fertigstellung: 2013
Bautyp: Museum
Bauart: Sichtbetonbau. Im Inneren sind die Betonwände mit einer 3 cm dicken
Lehmschicht verputzt.
Auftraggeber: Land Vorarlberg
Planung: Cukrowicz Nachbaur Architekten aus Bregenz
Lehmbau: Die Betonwände sowie die Deckenflächen wurden mit einem großzügigen
Lehmputz von 3 cm versehen.

Beschreibung

2012 und 2013 wurde das Museum in Bregenz aufwendig renoviert und erweitert. Im Zuge der Renovierung erhielt der denkmalgeschützte Altbau eine sehr schlichte doppelgeschossige Aufstockung sowie eine fünfgeschossige, quaderförmige Erweiterung. Die zwei neuen Geschosse sollten sich, ohne groß aufzufallen in den Bestand integrieren.

In der Fassade, die aus weiß lasiertem Beton besteht, wurde ein großes, fünfgeteiltes Panoramafenster mit Blick auf den Bodensee, der sich im Norden
befindet, als einzige Öffnung platziert. Der Erweiterungsbau schließt an den Bestand an, er befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite. Durch die leicht asymmetrische U-Form entsteht auf der Westseite ein Knick, der die Trennung zwischen Alt und Neubau hervorhebt.

Die Fassade Richtung Innenstadt ist im Vergleich zu Seeseite sehr aufwendig gestaltet. Sie besteht aus einer Vielzahl an champagnerkreideweißer Betonblüten und ist somit ein eigenes Kunstwerk. Die aus Plastikflaschenböden geformten Blüten verleihen der nahtlos gegossenen Gebäudehülle eine lebhaft dynamische Struktur, die von fünf großen, unregelmäßig angeordneten Fenstern noch unterstrichen wird. Im Inneren des Museums wurden die großzügige Betonwand und Deckenflächen mit Lehmputz versehen. Die sehr dicken Lehmputze, die eine Schichtdicke von 3 cm aufweisen, puffern Feuchtigkeitsspitzen durch variable und schnelle Feuchtigkeitsaufnahmen ab und regulieren mögliche Schwankungen des Raumklimas.

Im Museum In Bregenz wurden insgesamt 150 000m² Fläche mit Lehm der Firma conluto versehen. Der Name der mineralischen Farbe des Lehm-Edelputzes ist Gloria und wurde speziell für das Museum entwickelt. Durch den Einfall des Lichtes durch die Fensteröffnungen leuchten die Oberfläche in hellen Grautönen. Die Oberflächen wirken dadurch sehr edel.

Durch die Lehmputze und das aufwendige Verfahren konnten die Kosten für die geplante Klima- bzw. Lüftungstechnik um 1/3 reduziert werden. Seit der Inbetriebnahme des Museums steht fest, dass der berechnete Energiebedarf für die Be- und Entlüftung dauerhaft um 40% reduziert werden konnte.

Das Vorarlberg Museum erhielt zwei Auszeichnungen im Jahr 2014.

Quellen:
https://www.dachverband-lehm.de/bauwerke/vorarlberg-museum-bregenz
https://www.baunetzwissen.de/beton/objekte/kultur/vorarlberg-museum-in-bregenz-3285063
https://www.vorarlbergmuseum.at/museum/architektur/

Abbildungsnachweis:
Fotos:
Titelbild: Darko Todorovic,
Abb. 1: Adolf Bereuter
Abb. 2: Hanspeter Schiess
Abb. 3-5: Adolf Bereuter
Abb. 6: Darko Todorovic
Abb. 7: Hanspeter Schiess
Abb. 8: Karin Nussbaumer
Abb. 9: Miriam Prantl
Abb. 10: Hanspeter Schiess

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