Ithuba Unterrichtsgebäude
Ithuba Unterrichtsgebäude – SCHAP! School and production
Standort: Magagula Heights, Südafrika
Fertigstellung: Frühling 2009
Bautyp: ein freistehendes, eingeschossiges Gebäude aus zwei getrennten Räumen
Bauart: Lehmziegel bzw. Stampflehm
Besonderheit: Strohlehmbauweise – Armierung des Lehms durch die Beimengung von Stroh
Verein: S2arch- Social and Sustainable Architecture
Planung: FH Kärnten
Ausführung: FH Kärnten
Beschreibung
Bei diesem Projekt handelt es sich um ein eingeschossiges Schulgebäude, welches aus Unterrichts- und Werkstattraum besteht. Das Gebäude wurden im Frühling 2009 geplant und danach in Magagula Heights, Südafrika, errichtet. Die Planung und
Ausführung wurde von einer Gruppe von Masterstudierenden der FH Kärnten im Auftrag des Vereins Social and Sustainable Architecture durchgeführt.
Im Vorfeld der Planung begaben sich zwei Studenten auf eine Fact-Finding-Mission, um das Umfeld der örtlichen Gegend zu erkunden. Sie definierten die drei Hauptmaterialien, die die Planung beeinflussten: Doka-Plattenelemente, Lehm und Stroh. Auf diesen Materialien wurden Planung und Konstruktion aufgebaut. Bei den Stampflehmwänden wurden die Doka-Elemente mit einem Gerüst als Kletterschalung verwendet. Es wurden aber auch Lehmziegelwände errichtet. Im Vorfeld wurde das Stroh in Lehmschlämme eingelegt und über Nacht in einer Plastikfolie eingewickelt liegen gelassen, um das Stroh feucht und somit biegsam und bearbeitbar zu machen. Danach wurde das Stroh dem Lehm als Armierung beigemengt und daraus wurden einerseits Stampflehmwände für den Werkstattraum, andererseits Lehmziegel für den Unterrichtsraum hergestellt. Die Lehmziegel wurden auch vor Ort gepresst und getrocknet, sind 60x30x15cm groß und sind mit zwei Löchern versehen in welchen Betonsäulen mitbetoniert wurden, um die Statik zu gewährleisten.
Das Fundament ist ein Beton-Plattenfundament und auch der Sockel des Gebäudes ist aus Beton ausgebildet. Die Dachkonstruktion aus Holz ist mit Trapezblechplatten gedeckt und es wurde besonders auf den Dachüberstand geachtet, weshalb dieser auf der Ostseite sogar 1,5m beträgt. Auf diese zwei Aspekte haben die Studierenden der FH-Kärnten besonders geachtet, denn zu viel Wasser bringt Lehm wieder in seine Ursprungsform zurück. Deshalb sind ein stabiler wasserbeständiger Sockel und genügend Dachüberstand wichtige Elemente, um die Wände vor Regen und Wasser zu schützen.
Das gesamte Material, das für den Bau benötigt wurde, wurde vor Ort organisiert. Durch die Verwendung des Materials Lehm weisen die Räume ein angenehmes und beständiges Raumklima auf.
Quellen:
https://www.detail.de/artikel/sozial-nachhaltig-mit-stroh-und-lehm-1179/https://www.nextroom.at/building.php?id=35986https://www.architekturfhkaernten.at/files/2020/09/2009-12-schap-2008-leseprobeklein.pdfhttps://modellwerkstatt.at/fh-kaernten-modell/14-15-schap-2009/
Abbildungsnachweis:
Fotos: ©S2arch | ©FH-Kärnten